Bio Dünger selbst herstellen

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12. Januar 2023
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7. Mai 2023
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Das Frühjahr wird von uns Kleingärtnern sehnlichst erwartet und es juckt uns in den Fingern, endlich wieder etwas im Garten tun zu können. Um uns herum wird alles teurer. Umso wichtiger wird der Kleingarten für uns als Selbstversorger mit Obst, Gemüse, Kräutern und Blumen.

Damit die angebauten Pflanzen optimal gedeihen können und gleichzeitig die Bodenbeschaffenheit verbessert wird, bietet sich Bio-Dünger an, den man kostengünstig und einfach selber herstellen kann.

Allgemeines:

Je nach Pflanzenart, Standortanspruch sowie Bodenqualität sind die Bedürfnisse der Pflanzen unterschiedlich, um gesund und ertragreich wachsen zu können.

Grundsätzlich brauchen Pflanzen zusätzlich zu Licht und Wasser folgende Nährstoffe:

Stickstoff (N)      für den Aufbau von Blattmasse und Pflanzenwachstum

Phosphor (P)     fördert die Bildung von Blüten und Früchten

Kalium (K)          reguliert den Wasserhaushalt der Pflanzen, stärkt den   Zellwandaufbau und fördert die Widerstandsfähigkeit gegen  Schädlinge

Darüber hinaus spielen auch Magnesium, Kalzium, Schwefel und Spurenelemente wie Eisen, Mangan, Kupfer und Zink eine wichtige Rolle.

Die im Handel erhältlichen mineralischen Kunstdünger werden mit großem energetischen Aufwand und Rohstoffen aus fossilen Lagerstätten mit Hilfe von chemischen und industriellen Verfahren hergestellt, schaden also schon in der Herstellung dem Klima und der Umwelt. Außerdem sind mineralische Kunstdünger zwar schnell für die Pflanze verfügbare Nährstoffe, laugen aber langfristig den Boden aus statt die Bodenqualität zu verbessern!

Wir als Kleingärtner sind anders als die Bauer nicht auf große Mengen Dünger angewiesen. Daher ist es im eigenen Garten sinnvoll, organische Düngemittel selbst kostengünstig herzustellen. Organische Dünger enthalten Nährstoffe in organisch gebundener Form aus tierischen und pflanzlichen Bestandteilen.

Hierzu gehören u.a.:

         Kompost

         Brennnesseljauche / Brennnesselpaste

         Tiermist

         Kaffeesatz

         Eierschalen

Kompost:

Je nach Gartengröße benötigst du 2-3 Kompostbehälter mit ca. 1 m³ Größe für Laub, Grün-, Strauch- und Rasenschnitt. Du kannst sie fertig kaufen oder aus Holz Drahtgitter oder Paletten selber bauen. Die Kompostkisten sollten ein halbschattiges Plätzchen mit Kontakt zur Erde bekommen, damit Bodenlebewesen wie Würmer aus dem Boden den Kompost bereichern können.

Auf den Kompost gehören schichtweise alle Gartenabfälle wie holzige, kleingeschnittene Äste, Grasschnitt, Laub, ungekochte Obst- und Gemüsereste, Eierschalen, Kaffeesatz, Sägemehl, Stroh und Heu.

Nicht auf den Kompost gehören gespritztes / behandeltes Obst wie Zitrusfrüchte und Bananen, Fleisch und Knochenreste, Milchprodukte, gekochte Essensreste. Sie ziehen eher Ratten an!

Eine Schicht reifer Kompost zwischendurch aufgebracht beschleunigt mit seinen Mikroorganismen den Verrottungsvorgang. Der Kompost sollte feucht gehalten werden – nicht nass! Also bei länger anhaltender Trockenheit ab und zu gießen. Durch das Verrotten der Pflanzenreste entsteht im Innern Wärme, die auch unerwünschte Kräuter in ihrer Vermehrung ausbremst. Diese im Kompost entstehende Wärme macht man sich beim Hochbeet zu Nutze, um das Pflanzenwachstum darauf zu beschleunigen!

Nach ca. ½ Jahr sollte der Kompost in eine weitere Kiste umgesetzt werden und nach ca. 1-1 1/2 Jahren reife, fein krümelige Humuserde ergeben. Die Erde wird durch ein Gitter gesiebt. Noch nicht zersetzte Bestandteile werden wieder auf den Kompost gegeben.

Komposterde kann das ganze Jahr über in den Beeten ausgebracht werden, besonders aber ist es im Frühjahr zu Beginn der Vegetationsperiode zu empfehlen.Die Komposterde sollte mit anderer Erde gemischt odergut in den Boden eingearbeitet werden.

Komposterde enthält Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium.

Dosierung:

Rasen, Blumenbeete, Schwachzehrer 1-2 kg / m²

Mittelzehrer                                              2-3 kg / m²

Starkzehrer                                              3-5 kg / m²

Brennnesseljauche:

1 kg junge Brennnesseln (vor der Blüte!) mit der Schere zerkleinern und mit 10 ltr. Wasser in einem großen Eimer ansetzen. Eine Hand voll Gesteinsmehl verhindert den s ich bildenden Güllegestank. Eimer abdecken, damit der Inhalt nicht vom Regen verwässert und an einen sonnigen, warmen Platz stellen. Während der Gärung täglich 1 x umrühren.

Je nach Verwendungszweck:

Junge Brennnesseljauche (4-7 Tage alt) pur zur Stärkung der Jungpflanzen verwenden oder Reife Brennnesseljauche (10-20 Tage alt) verdünnt mit Wasser im Verhältnis 1:20 als Dünger ausbringen. Nicht auf die Pflanze gießen / sprühen, sondern auf den Wurzelbereich geben. Im Verhältnis 1:10 mit Wasser gemischt kannst du deine Pflanzen gegen Schädlinge wie Blattläuse einsprühen. Aber Achtung: Auch die Blattunterseiten einsprühen und nie in praller Sonne und Hitze behandeln, sonst verbrennen die Pflanzen!

Inhaltstoffe: Stickstoff, Kalium und Spurenelemente.

Bohnen, Erbsen, Zwiebeln, Knoblauch mögen diesen Dünger nicht!

Brennnesselpaste:

Wer wenig Platz hat und die Geruchsbildung scheut, kann Brennnesseln pürieren. Paste auf der Erde im Topf verteilen, so daß mit jedem Gießen die Nährstoffe nach und nach in die Erde sickern.

Vorteil: Nährstoffe sind sofort verfügbar ohne Geruchsbelästigung und lange Vorbereitungszeit.

Tiermist:

Auch der Mist von Tieren wie Rindern, Pferden, Hühnern, Kaninchen, Ziegen usw. kann zum Düngen verwendet werden. Je nach Tierart, Haltungsweise und Art der Fütterung ist die Zusammensetzung der Nährstoffe im Mist unterschiedlich, so dass es mit der Dosierung nicht ganz einfach ist. Wegen des hohen Stickstoffgehalts sollte der Mist nie frisch und nie direkt auf das Beet aufgebracht werden. Erst eine Mulchschicht wie z.B. Grasschnitt auf das Beet geben, darauf den Mist. Mit dem Gießen / Regen sickern dann die Nährstoffe an die Wurzeln der Pflanzen.

Frischer Mist enthält Ammoniak und kann die Wurzeln schädigen. Daher sollte Mist 6-12 Monate separat kompostieren, bevor du ihn als Dünger nutzt.

1-2 ltr. Mist pro m² reichen!

Inhaltstoffe: Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium

Kaffeesatz:

Wer viel Kaffee trinkt, kann auch den Kaffeesatz als Dünger benutzen, z.B. zu Hause für Zimmer- und Balkonpflanzen.

Beim Einpflanzen oder Umtopfen die Erde mit 1 TL Kaffeesatz mischen. Da Kaffeesatz einen leicht sauren PH-Wert hat, bitte nur sparsam verwenden, weil die Erde sonst versauert. Deshalb ist eine Düngung mit Kaffeesatz besser geeignet für Pflanzen, die sauren Boden bevorzugen wie z.B. Heidelbeeren, Preiselbeeren, Chicorée, Orchideen, Rosen, Hortensien, Geranien.

Inhaltstoffe: Stickstoff, Phosphor, Kalium, Gerbsäure, Antioxidantien.

Eierschalen:

Eierschalen enthalten Kalziumcarbonat, Kalium, Phosphor und Magnesium und sind nicht als Volldünger einsetzbar.

Mit Eierschalen kann man den PH-Wert in sauren Böden anheben, Kalziummangel in torfiger Erde beheben oder Kalk liebende Pflanzen versorgen.

Eierschalen im Mörser zermahlen oder im Geschirrtuch mit Nudelholz zerkleinern, in einem Gefäß mit Wasser aufgießen und 1 Tag ziehen lassen. Kalkige Flüssigkeit dann zum Gießen verwenden.

Dieser Text wurde von unserer Gartenfreundin Uta eingereicht – Vielen Dank dafür!

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